Brand in Lackiererei

Datum: 1. Januar 2000 um 0:00 Uhr


Einsatzbericht:

Brandbekämpfung statt Silvesterparty

Obergartzem: Explosionsgefahr musste gebannt werden. Hoher Sachschaden. Brandursache steht noch nicht fest. Das neue Jahr war gerade mal eine Stunde alt, da wurde die Mechernicher Wehr bereits zu ihrem ersten Einsatz alarmiert. Im Industriegebiet brannte die Halle eines Lackierbetriebes, der auch Karosseriearbeiten durchführt. Unter Leitung des erst seit Mitternacht amtierenden neuen Kreisbrandmeisters Udo Crespin waren die Löschzüge 1 und 3 (aus Antweiler, Firmenich, Holzheim, Kommern, Mechernich, Obergartzem, Satzvey, Wachendorf und Weiler am Berg), außerdem die Drehleiter aus Kall, der Euskirchener GSG – Zug und die Löschgruppe Iversheim im Einsatz.

Der Gefahrgutzug und die Löschgruppe Iversheim wurden alarmiert, weil aus dem Gebäude dichter Qualm entwich und zu befürchten war, dass Gesundheitsgefährdende Stoffe austreten und in der Umgebung verbreiten würde. In Obergartzem und benachbarten Orten laufend durchgeführte Messungen waren jedoch negativ, die Bevölkerung nicht gefährdet.

Weniger gut sah es für den Betrieb aus. Aufgrund der großen Hitzeentwicklung konnten die Wehrmänner nicht in die Halle vordringen. Allerdings gelang es ihnen, die für Schweißarbeiten benötigten und dort gelagerten „Acetylenflaschen“ von außen mit Löschwasser ausreichend zu kühlen. Wäre das nicht gelungen, wäre auf Grund der Hitze im Flascheninneren zu einer chemischen Reaktion und anschließender Explosion gekommen. Die Halle und die darin abgestellten acht Pkw brannten jedoch völlig aus. Im hinteren Bereich stürzten sogar Außenmauern teilweise ein, weil sich Eisenträger durch die Hitze verformt und so gebogen hatten, dass das Mauerwerk mitgerissen wurde.

Gegen 3 Uhr war der Brand unter Kontrolle, als Letzte konnte die Firmenich – Obergartzemer Feuerwehrleute erst um 9 Uhr 30 abrücken. Dankbar waren die eingesetzten Kräfte, die auf Grund der enormem Hitze und des dichten Qualms bald unter Durst litten, dass die intern Bereitschaftsdienst leistende Schnelleinsatzgruppe des Weilerswister DRKs sie mit kalten und warmen Getränken sowie Gulaschsuppe versorgt hatte. Weil die Brandursache zunächst ungeklärt blieb, ermittelte die Kripo Schleiden.