VU mit PKW und Zug

Datum: 23. Oktober 2001 um 0:00 Uhr


Einsatzbericht:

Nahenden Zug übersehen: Autofahrer starb am Bahnsteig

Drei Stunden lang gesperrt war am Dienstag, den 23.10.2001 die Erfttalbahnstrecke Bad Münstereifel – Euskirchen nach einem Verkehrsunfall. Ein 70 – jähriger Autofahrer wollte nach ersten Erkenntnissen der Polizei um 12:06 Uhr den unbeschrankten Bahnübergang am Arloffer Bahnhof in Richtung Bundesstraße 51 überqueren. Dabei wurde der Wagen von der aus Bad Münstereifel kommenden Regionalbahn erfasst. Für den Kreuzweingartener kam jegliche Hilfe zu spät. Die Notärzte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Bahnsprecher Karl Josef Bales erklärte auf Anfrage, die Lichtzeichenanlage habe ordnungsgemäß funktioniert. Das sei das Ergebnis einer technischen Überprüfung des Notfallmanagers der DB und von Experten des Eisenbahnbundesamtes. Warum der Autofahrer die Schienen trotz Rotlichtes und des von links nahenden Zuges überquert hat bleibt im Dunkeln. Ein Arloffer Anwohner sagte aus, das er zunächst die Hupsignale des nahenden Talents gehört habe und dann nur noch einen lauten Knall. Der Zug, in dem fünf Passagiere saßen, kann sich dem Unfallort nur mit geringer Geschwindigkeit genähert haben, da er ohnehin wenige Meter später im Arloffer Bahnhof hätte halten müssen.

Der Fahrtenschreiber des Zuges wurde laut DB – Sprecher Bales von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Trotz der geringen Geschwindigkeit des tonnenschweren Talents muss die Aufprallwucht enorm gewesen sein. Der silberne Passat wurde gut 20 Meter bis in Höhe des Wartehäuschens mitgeschleift. Das Fahrzeug wurde in der Mitte auseinander gerissen. Der Lokführer und zwei ältere Fahrgäste erlitten einen Schock und mussten ärztlich behandelt werden. Vor Ort war ein Großaufgebot an Einsatzkräften. 30 Feuerwehrleute aus Arloff, Iversheim und Bad Münstereifel unter der Leitung von Bruno Arnolds und Vize Kreisbrandmeister Peter Pesch sowie der kurstädtische Ordnungsamtleiter Hubert Anczikowski waren ausgerückt.

Die Feuerwehrleute hatten das zerfetzte Unfallauto mit Decken vor den Blicken neugieriger Zaungäste verhüllt. In Bad Münstereifel sorgten Ersatzbusse für den Schülertransport. Denn wenn der Unfall eine Stunde später passiert wäre, hätten im Zug viele Schüler gesessen. Die Landstraße 11 war Stundenlang gesperrt. Ein Sachverständiger ermittelte auf Anordnung der Bonner Staatsanwaltschaft. Im Juni 1998 forderte die Kollision eines Autos mit der Regionalbahn, nur wenige 100 Meter vom jetzigen Unfallort entfernt zwei Tote. Ein junger Mann konnte wie durch ein Wunder lebend aus dem Wrack gerettet werden. Im April 2001 wurde ein 22 – jähriger Autofahrer am unbeschrankten Bahnübergang in Iversheim bei der Kollision mit der Bahn schwer verletzt.