GW-N

Vom Gebrauchtwagen zum strahlenden Feuerwehrwagen

Als ihr alter Mannschaftstransportwagen im Jahr 1998 aus Altersgründen ausgemustert werden musste, stand die Iversheimer Löschgruppe vor einem Riesenproblem: Das alte Fahrzeug war weg und ein neues nicht in Sicht. Man stand statt mit deren zwei nur noch mit einem fahrbaren Untersatz da – und das auch noch bei steigendem Platzbedarf.Denn die Iversheimer und die Eicherscheider Wehren hatten sich zu einer gemeinsamen „Gefahrguteinsatzgruppe“ zusammengetan.

In Zeiten knapper öffentlicher Finanzen gab es da nur zwei Lösungen: Entweder rückt die Löschgruppe mitsamt ihren Gerätschaften zu Fuß am Einsatzort an oder man schreitet zur Selbsthilfe. Die Iversheimer entschieden sich für die zweite Alternative. Mit der VW – Firma Schmitz & Wissling und dem Stahlbauunternehmen Fassbender fand die Löschgruppe Sponsoren. Es wurde gesammelt und die 18 aktiven, sechs Jugendlichen und die 7 Mannen der Altersabteilung schritten zur Tat.

Ein gebrauchter VW Pritschenwagen konnte günstig erstanden werden. Die Männer der Wehr opferten weit über 1000 Stunden ihrer Freizeit, die Sponsoren stellten Material und Know – How zur Verfügung und nun erstrahlt ein (fast) neuer Feuerwehrwagen im Frisch lackierten Glanz.

Was es natürlich gebührend zu feiern galt. Am Sonntag gab Diakon Peter Gehardt dem Fahrzeug den Segen der Kirche. Die Iversheimer Löschgruppe war komplett angetreten, befreundete Wehren der Umgebung sowie Kreisbrandmeister Willi Fuchs und Stadtbrandmeister Rolf Kunze gaben sich ein Stelldichein und Bürgermeister Achim Bädorf war voll des Lobes. Denn das Fahrzeug stellt durch den ehrenamtlichen Einsatz der Löschgruppe einen Wert von immerhin rund 70 000 Mark dar. Die Iversheimer Wehr ist der Besitzer dieses Fahrzeuges.

Auf das alte Fahrgestell eines VW LT 45 (Baujahr 1992, 105 PS, Straßenantrieb) baute die LG Iversheim einen Geräteraum und eine Planladefläche. Der Gerätewagen – Nachschub hat eine Staffelbesatzung (1:5) und ein zulässiges Gesamtgewicht von max. 4600 kg. Der GW-N ist kein Normfahrzeug. Der Mannschaftsraum des GW-N kann auch als Kommandoraum eingesetzt werden. Er ist mit einem Klapptisch, Schreibutensilien und einem zweiten 4 m Band Hörer ausgestattet. Außerdem hat er einen Lautsprecher am RTK3 mit dem man Durchsagen machen und den Funk außerhalb des Fahrzeuges mithören kann. Aus der Gemeinschaftskasse wurde eine Industriekaffeemaschine für 250 Euro gekauft, um bei langen Einsätzen für das leibliche Wohl der Einsatzkräfte zu sorgen.