unkl. Feuer in Kirche

Datum: 7. Mai 2015 um 0:00 Uhr


Einsatzbericht:

Der Brand in der Jesuitenkirche am Donnerstag in Bad Münstereifel geht vermutlich auf ein Kind zurück. Der 10-Jährige soll mit einer Opferkerze gespielt haben. Anschließend flüchtete er mit zwei anderen Jugendlich vom Tatort.

Bad Münstereifel.

Nach dem Hinweis einer Zeugin und weiteren Ermittlungen der Polizei steht fest: Der Schwelbrand in der Bad Münstereifeler Jesuitenkirche ist auf fahrlässige Brandstiftung zurückzuführen.
Nach Darstellungen der Ermittler hat ein zehnjähriger Junge im Kirchenschiff im Bereich der Opferkerzen einen Docht angezündet und diesen in den Heizungsschacht fallen lassen. Dies habe den Schwelbrand verursacht. Als Rauch aus dem Schacht aufstieg, so Polizeisprecher Lothar Willems, sei der Junge sofort geflüchtet.

Eine Zeugin hatte den ihr bekannten Jungen aus der Kirche rennen sehen und auch beobachtet, dass zwei weitere Kinder vor dem Gotteshaus auf den Zehnjährigen warteten. Dann seien sie gemeinsam weggelaufen. Wenige Minuten später bemerkten zwei niederländische Touristen, die die Kirche besuchten, Brandrauch und alarmierten die Feuerwehr.

Schaden im niedrigen sechsstelligen Bereich

Beim Tatverdächtigen handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen Schüler aus Bad Münstereifel. Der durch den Rauch verursachte Schaden liegt nach ersten Schätzungen im niedrigen sechsstelligen Eurobereich. Zu weiteren Untersuchungen der Brandermittler der Euskirchener Polizei ist die Kirche laut Willems als Brandort beschlagnahmt worden. Sie dürfe zunächst nicht mehr betreten werden.
Nach dem Brand hatte sich der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Günter Kirchner, ein Bild vom Innenraum der Kirche gemacht. Er gab vorsichtig Entwarnung: „Es sieht nach meinem subjektiven Empfinden nicht so schlimm aus wie vor fünf Jahren. Aber ich bin da kein Fachmann und weiß nicht, wie groß die Schäden tatsächlich sind. Das müssen jetzt die Fachleute beurteilen.“
Die in der Jesuitenkirche geplanten Messen und Gottesdienste werden laut Kirchner vermutlich in der nur hundert Meter entfernten Stiftskirche stattfinden. Die wirkt zwar optisch deutlich größer als die Jesuitenkirche, bietet aber weniger Gläubigen Platz bei Gottesdiensten.

Deshalb könnte auf die Schulabgänger der beiden Gymnasien in Bad Münstereifel ein Problem zukommen. Denn das Ende des Schuljahres naht und damit auch die Gottesdienste für die Abiturjahrgänge. Die fanden stets in der Jesuitenkirchen statt und wurden regelmäßig von zahlreichen Menschen besucht. Für einen derartigen Andrang ist die Stiftskirche wohl zu klein dimensioniert.
Wie es jetzt weitergeht, so Kirchner, werde von Polizei und Versicherung bestimmt, die mit Ermittlern und Sachverständigen die Kirche genauer in Augenschein nehmen werden. Anhand der Untersuchungsergebnisse werde dann festgelegt, wie die Kirche gereinigt und die Brand- und Rußschäden beseitigt werden könnten. Erst dann stehe fest, wann der historische Sakralbau wieder für Gottesdienste freigegeben werden könne, so Kirchner.
Bereits vor elf und fünf Jahren hatte es im Gotteshaus gebrannt. 2010 musste die Jesuitenkirche, die zwischen 1659 und 1668 von Laienbrüdern des damals in den heutigen Räumen des Michael-Gymnasiums beheimateten Jesuitenkollegs errichtet wurde, nach einem Brand aufwendig gereinigt und saniert werden.

Quelle: http://www.ksta.de/bad-muenstereifel/feuerwehrgrosseinsatz-in-bad-muenstereifel-kind-soll-den-brand-in-jesuitenkirche-verursacht-haben,15189142,30651366.html