Atemschutzgerät

Das Muss für lebensgefährliche Atmosphären

Zur Aufrechterhaltung des Lebens benötigt der Mensch Sauerstoff. Bei Einsätzen müssen Feuerwehrangehörige jedoch oft in Räumen arbeiten, in denen Sauerstoffmangel herrscht oder Atemgifte vorhanden sind. Ohne Atemschutz würden sie schwere, unter Umständen tödliche Schädigungen erleiden.

Da Atemgifte und Sauerstoffmangel meist nicht von den menschlichen Sinnen wahrnehmbar sind, ist es wichtig, sich früh genug für oder wider einen Atemschutzeinsatz zu entscheiden. Der Atemschutz hat in der heutigen Einsatztaktik einen hohen Stellenwert. So kann in ca. 90 % aller Brandeinsätze auf diese Umluft unabhängigen Atemschutzgeräte nicht verzichtet werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, genügend Atemschutzgeräteträger zur Verfügung zu haben.

In der Löschgruppe Iversheim sind fast alle Kameraden zum Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Voraussetzung für die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger ist eine abgeschlossene Grundausbildung der Feuerwehr und eine arbeitsmedizinische Grundsatzuntersuchung, welche alle 3 Jahre wiederholt werden muss. Für unsere Atemschutzgeräteträger finden spezielle Übungen statt, bei denen sie in Einsatzgrundsätzen, Vorgehensweise und Ausdauer trainiert werden. Einmal jährlich absolvieren die Geräteträger Belastungsübungen in der so genannten Kriechstrecke. Diese Übungsanlage ist für die Feuerwehren des Kreises Euskirchen im Brandschutzzentrum in Schleiden untergebracht.

An diesen Kriterien ist zu erkennen, dass ein Atemschutzeinsatz für einen Feuerwehrangehörigen kein Kinderspiel ist. So wirken, z. B. bei einem Zimmer- oder Gebäudebrand, Hitze, Lärm und Stress auf ihn ein. Unabhängig von diesen Gefahren sind jedoch unsere aktiven Feuerwehrangehörigen bereit und ausgebildet, Atemschutz im Einsatz zu tragen um Sie und ihr Hab und Gut retten und schützen zu können.


Der Pressluftatmer

Der Pressluftatmer gehört zur Gruppe der Behältergeräten. Der grundsätzliche Aufbau ist bei allen Geräten gleich. Die komprimierte Atemluft wird in einer oder zwei Stahlflaschen mitgeführt. Ein Druckminderventil reduziert den Flaschendruck auf einen atmen barem Luftdruck. Dieses ist mit einem Lungenautomat verbunden, der durch das Atmen des Geräteträgers gesteuert Luft abgibt. Der Druckmesser zeigt den aktuellen Druck in der Flasche an.


Die Atemschutzmaske

Sie muss vollkommen luftdicht auf dem Gesicht angelegt werden, um das Eindringen der Außenluft auszuschließen. Die verbrauchte Luft wird durch ein Auslassventil in die Umwelt abgegeben.


Warngeräte „Totmann“

Dieses Warngerät wird am Gürtel bzw. am Atemschutzgerät des Geräteträgers angebracht. Es ist mit einem Bewegungssensor ausgerüstet. Wenn der Geräteträger sich 1 Minute nicht bewegen sollte, wird ein Alarm ausgelöst. Falls man sich in einer Notlage befinden sollte, kann der Alarm auch manuell ausgelöst werden. Die Löschgruppe Iversheim besitzt 4 Warngeräte, die aus der Kameradschaftskasse (500 Euro) bezahlt worden sind.


Die Atmung des Menschen

Die Atmung des Menschen ist ein sich ständig wiederholender Vorgang Einatmen – ausatmen – Pause Bei diesem Vorgang nimmt der Mensch aus der Umluft Sauerstoff ( O2 ) auf, verarbeitet (verbrennt) ihn, übrig bleibt Kohlendioxid ( Co 2 ) ein Produkt der vollkommenen Verbrennung.

EinatemluftAusatemluft
78 % Stickstoff( N2 )78 % Stickstoff
21 % Sauerstoff( O2 )17 % Sauerstoff
0,04 % Kohlendioxid( CO2 )4,04 % Kohlendioxid
0,96 % Edelgase( EG )0,96 % Edelgase

Die Aufnahme des Sauerstoffs und dem zur Folge die Abgabe von Kohlendioxid hängen ab von:

  • der Frequenz der Atemzüge
  • der Lungengröße
  • der Tiefe der Aus – und Einatmung
  • der Verfassung
  • der Belastung

Hiervon hängt ebenso der Atemluftverbrauch ab. Beispiel:

  • Ein erwachsener Mensch verbraucht in Ruhe 8 – 10 Ltr. Luft/min
  • Bei mittelschwerer Arbeit bereits 38 – 40 Ltr. Luft/min
  • Bei schwerer Arbeit 60 – 70 Ltr. Luft/min
  • Bei kurzzeitiger Schwerstarbeit bereits 60 – 100 Ltr. Luft/min

Der Atemschutzgeräteträger kann bei Schwerstarbeit ca. 18 Minuten mit einem Atemschutzgerät vorgehen. Bei leichter Arbeit ca. 40 Minuten.