Am Abend des 05.05.2004, traf sich der ABC-Zug wie an jedem ersten Mittwoch im Monat am Palmersheimer Gerätehaus. Geschlossen setzte sich der Zug zur alten Zweigstelle der Firma Bünder, dem Übungsort des Abends in Bewegung. Nachdem der zweite Stellvertretende Zugführer Robert Meier, der zum ersten mal eine Übung im neuen Amt durchführte, die Fahrzeuge eingewiesen hatte, versammelten sich alle hinter dem GW-N. Dort bekamen alle Einsatzkräfte nach einer kurzen Erkundung des Einsatzleiters einen kurzen Einblick in das Geschehen und Vorgehen.
„Das Gewerbeaufsichtsamt hat das Gefahrstofflager dieser Firma wegen nicht einhalten der Vorschriften stillgelegt. Bei Aufräumarbeiten sind Fässer aus einer Höhe von ca. 2-3 m zu Boden gefallen. Durch Austritt von zwei oder mehreren Stoffen ist eine starke Reaktion entstanden, was durch Rauchentwicklung klar ersichtlich ist. Es sind keine Menschenleben in Gefahr. Die Arbeiter konnten sich aus dem Gefahrenbereich zurückziehen. Einen Angriffstrupp und einen Sicherheitstrupp fertig machen, Absperrung und Dekostelle aufbauen, GW-Meß und GW-G besetzten,“ erläuterte Einsatzleiter Robert Meier die Situation.
Der Gruppenführer GW-N teilte danach die Einsatzkräfte ein. Der GW-Meß breitete seine Unterlagen und Gerätschaften auf Tischen vor dem Fahrzeug aus und bereitete sich auf die erste Rückmeldung des ersten Angriffstrupps der inzwischen unter CSA und mit einem PacEx ausgerüstet vorgegangen war. Dieser meldete kurz darauf, dass ein 1000 l Fass, ein 200 l Fass und zwei kleinere Fässer auf dem Boden lagen. Aus dem 1000 l und dem 200 l Fass trat Stoff aus. Weiter gab er von den Zwei beschädigten Fässern die Bezeichnungen durch. Bei einem der beiden Fässer konnte der Trupp den Stoffaustritt stoppen indem er es auf die Seite legte, was allerdings vom Planer der Übung, dem stellvertretender Zugführer Johannes Gebertz, gemeiner weise oben und unten sowie beidseitig gelöchert war. Doch durch zwei Holzklötze schaffte der Trupp es dennoch.
Mit PH-Papier testete der Trupp den PH-Wert des Gemischs. Wegen Problemen beim Einkleiden des zweiten Trupps musste der erste Angriffstrupp zurück zur Absperrgrenze kommen und ein Kanaldichtkissen und Auffangwannen abholen. Ein neuer Zweiter Angriffstrupp wurde sofort fertig gemacht und zur Unterstützung des ersten Angriffstrupps nach vorne geschickt. Nach dem das Problem beim alten zweiten Angriffstrupp behoben worden war konnte dieser als dritter Angriffstrupp eingesetzt werden und wurde mit Schaufeln bewaffnet „zum Sand schaufeln“ nach vorne geschickt. Diese Maßnahme wurde zum Aufhalten der Flüssigkeit ergriffen.
Ein Trupp unter Pa wurde derweil, zu Außenbereichsmessungen vorgeschickt. Nach einiger Zeit beendete der Einsatzleiter die Übung. Nachdem die CSA-Trupps wieder ausgezogen und die Gerätschaften auf die Autos verbracht worden waren, gingen alle zur Einsatzstelle und schaute sich das Geschehen von Nahen an. Dort wurde Fragen und Kritik geklärt! Im Großen und Ganzen verlief alles ordentlich, bis auf einige kleine Fehler, die aber nötig sind um im Einsatzfalle nicht ins Unglück zulaufen.