Wehr bestand Gefahrgut – Übung
„Schade“ wird so mancher Feuerwehrmann vor sich hin „gemurmelt“ haben, als sich am Mittwochabend kurz vor der Übertragung des Fußballspiels Dynamo Kiew – Bayern München der Piepser meldete. Als dann wenig später dennoch der komplette Gefahrgutzug Euskirchen – Iversheim ausrücken konnte und an der Unfallstelle – dem Euskirchener Güterbahnhof – eintraf, war zunächst einmal erleichtertes Aufatmen angesagt: Dies war eine Übung und kein Ernstfall.
Denn schwerwiegende Auswirkungen hätte es gehabt, wenn der zum dort abgestellten Güterzug gehörende Kesselwagen wirklich leck geschlagen und ein Teil seiner insgesamt 86000 Liter Ladung ausgelaufen wäre. Schon die Zahlenkombination der daran angebrachten orangefarbigen Beschilderung machte den hohen Gefährdungsgrad deutlich: Die oben aufgeführten Zahlen 336 stehen für einen leicht entzündlichen, giftigen Stoff, die 1131 in der unteren Reihe kann der Fachmann anhand von Unterlagen über die Zahlenkombination für die rund 6000 tagtäglich transportierten Chemikalien, als Schwefelkohlenstoff identifizieren.
Auch dieser sicher nicht einfachen und schon gar nicht alltäglichen Übungsaufgabe zeigte sich Hauptbrandmeister Armin Lanzrath und seine 28 Männer des Gefahrenzugs gewachsen . Sofort parkten sie ihre Gerätschaften bewusst „mit dem Wind“ in respektvollem Abstand von 50 Metern und begannen dann unter den gestrengen Augen von Kreisbrandmeister Willi Fuchs und Stadtbrandmeister Peter Pesch unverzüglich das Leck abzudichten
Das dazu benötigte Material konnte dem in Euskirchen stationierten Gerätewagen entnommen werden. Der leckgeschlagene Kesselwagen bekam eine straffe „Bandage“ verpasst. Die Euskirchener und Iversheimer Wehrmänner hatten die Angelegenheit schnell im Griff. Während die Wehrmänner nach Vollendung bereits damit beschäftigt waren fiktiv ihre eingesetzten Gerätschaften zu dekontaminieren, zeigte sich Bahn-Notfallmanager Herbert Dopstedt –zuständig für den Netzbezirk Bonn – von dem Gesehenen beeindruckt.