Schwelbrand im Getreidesilo

Datum: 16. November 2009 um 0:00 Uhr


Einsatzbericht:

Feuerwehr arbeitet Tag und Nacht im Schichtdienst

Am Nachmittag des 15.11.2009 hatte ein Mitarbeiter an einem Silo, das mit ca. 4400 Tonnen Getreide gefüllt war, einen ungewohnten Geruch wahrgenommen. Er alarmierte gegen 16:50 Uhr die Feuerwehr und stellten die Kühlung des Silos ab um eine weitere Sauerstoffzufuhr zu unterbinden. Der 3. Löschzug der Stadt Zülpich rückte unter der Leitung von Stadtbrandmeister Richard Cremer aus. Nachdem am Silo Temperaturmessungen durch geführt worden waren, stand fest, dass für den Geruch ein Schwelbrand verantwortlich sein musste.

Als Berater wurde der u.a. Kreis-ABC-Zugführer Rolf Stupp hinzugezogen, denn dieser Brand konnte nicht wie gewohnt mit Wasser, sondern nur durch die Zufuhr von Stickstoff gelöscht werden.

Ursache für den Schwelbrand war wohl Reibung die durch einen Riss in der 12 Meter langen Förderschnecke des Silos entstanden war. Das Silo ist vom Boden 28 Meter hoch, unter ihm ist ein 8 Meter tiefer Kegel und der Durchmesser beträgt 16 Meter.

Während am Sonntag rund 40 Einsatzkräfte vor Ort waren, die für den Fall der Fälle Wasserwerfer in Stellung brachten, wurde in der Nacht die Besatzung auf deutlich weniger Personal reduziert.

Am Montag morgen traf der Stickstoff aus Duisburg und weitere Kräfte der Feuerwehr unter anderem die Messkomponente des Kreis ABC Zuges aus Euskirchen und Iversheim, sowie der stellvertretende Kreisbrandmeister Frank Eichen ein. Die Messkomponente hatte die Aufgabe sowohl Temperaturmesspunkte am Silos zu überwachen und zu dokumentieren, als auch mit Gasmessgeräten die Sauerstoffkonzentration während der Stickstoffbeflutung des Silos zu überwachen. Ziel war es die Sauerstoffkonzentration innerhalb des Silos unter 8% zu halten, damit für den Verbrennungsprozeß nicht genügend Sauerstoff zu Verfügung stand.

Am Dienstag Morgen wurde zuerst ein, im Verlauf der darauf folgenden Tage weitere Löcher, in die Außenhülle des Silos geschnitten, um je eine neue Förderschnecke in das Silo einzubringen, mit denen dann Korn aus dem Silo gefördert wurde. Die Reste der alten Schnecke wurden aus dem Siloschacht entfernt um dort eine neue einzubauen.

Am Samstag Abend wurde das Glutnest des Schwelbrands freigelegt. Am Sonntagmittag wurde dann nur noch pechschwarzes verbranntes Getreide aus den drei Förderschnecken gefördert. Gegen Abend war es dann endlich geschafft. Das Feuer war aus. Am Montag morgen konnte dann endgültig Entwarnung gegeben werden. Die Temperatur im Silo blieb konstant unter 12 °C.

Soweit bekannt ist, war dieser Vorfall einzigartig. Lediglich in den USA sind Brände von Siloanlagen bekannt, bei denen es sogar zu Explosionen kam.